Handarbeit

Wir arbeiten ​»Low Tech«  - Das heißt, unser Anbausystem ist geprägt von dem Verzicht auf den sonst klassischen Einsatz von schweren Maschinen, um die Bodenverdichtung auf ein Minimum zu reduzieren und damit die Erosionsgefahr zu verringern. Stattdessen betreiben wir effizientes Arbeiten mit neuen, handlichen Gartenwerkzeugen und Techniken wie z. B. der Verdunkelung des Bodens. Keine großen landwirtschaftlichen Maschinen bedeutet auch wenig Erdölbedarf und die Möglichkeit mit deutlich dichteren Pflanzabständen bzw. Aussaatdichten zu arbeiten. Außerdem vereinfacht es die Integration von Mischkulturen. Höhere Bestandsdichten führen zu einem Mulcheffekt durch die Kulturpflanzen und so zu einer verbesserten Bodenbedeckung und Verdunkelung. Dadurch können wir bei der Wassermenge für Bewässerung und teure Arbeitszeit für die Beikrautpflege sparen. Außerdem optimieren wir dadurch die Platzausnutzung auf dem Beet und damit auf der gesamten Fläche. Wir wollen "besser anbauen - nicht größer!"

Soziale Landwirtschaft

Unsere Kund*innen erhalten jede Woche im Zeitraum von April – Oktober eine Kiste frisches Gemüse. Dazu schließen sie vor Saisonbeginn einen Abovertrag, der uns Erzeuger*innen eine feste Abnahme garantiert und Planungssicherheit schafft. Die Gemüsekiste kann immer samstags bei uns in der Gärtnerei in Werdorf oder an weiteren Depots, die von Abonnent*innen verwaltet werden, abgeholt werden. Abonnent*innen sind Teil einer Community, erhalten einen Newsletter mit Rezeptideen, sind zu Hoffesten, Erntetagen und Arbeitseinsätzen eingeladen und bleiben zum Beispiel über Social Media mit dem Projekt verbunden. Unsere Art der Vermarktung fördert die lokale Wertschöpfung durch den Verzicht auf Zwischenhändler und Logistik und bereichert beide Seiten durch einen engen persönlichen Kontakt.

Minimale Bodenbearbeitung

Wir bewirtschaften unsere Flächen intensiv - also in engen Pflanzabständen und im häufigen Wechsel der Kulturen. Umso wichtiger ist uns dabei die minimale Bodenbearbeitung. Bei uns werden in der Regel nur die obersten 10 cm der Erde durchmischt, es findet keine wendende Bodenbearbeitung durch einen Pflug oder Spaten statt. Viel mehr versuchen wir die Bodenschichten nur zu lockern und vertrauen uns dem Bodenleben an, das wir durch permanente Durchwurzelung und Mulch fördern. Wir verwenden bewusst keine chemisch - synthetischen Düngemittel und verzichten komplett auf Herbizide und Pestizide.

Bodenaufbau

Wir wollen ein gesundes Bodenleben und unsere Böden langfristig aufbauen. Dazu richten wir uns nach den Prinzipien der regenerativen Landirtschaft: Wir halten den Boden maximal bedeckt durch enge Pflanzabstände und Mulch, wo immer es möglich ist. Wir greifen so wenig wie möglich in den Boden ein, wenden keine Bodenschichten und verzichten wenn möglich auf Fräse und Grubber. Wir arbeiten mit maximaler Vielfalt, setzen auf eine Vielzahl von Sorten und integrieren unsere Hühner und Alpakas wo es möglich ist. Letztlich versuchen wir so viele lebendige Wurzeln wie möglich im Boden zu haben und arbeiten dazu auch mit Untersaaten und Gründüngungen.

Eigene Jungpflanzenanzucht

Unsere eigene Jungpflanzenanzucht ist das Herzstück unserer Gärtnerei. Nur wenige Jungpflanzen (vor allem die ersten Sätze) kaufen wir über den Bio - Jungpflanzenproduzenten Natterer zu, der Hauptteil kommt aus eigener Anzucht. Dadurch ist es uns möglich eine Vielzahl von Sorten anzubauen und vor allem samenfestes Bio - Saatgut zu nutzen. Einen Teil des Saatgutes vermehren wir auch selbst und bauen bewährte Sorten jedes Jahr wieder an. Wir verzichten auf Hybridsaatgut, wo immer es möglich ist, nutzen torfreduzierte Anzuchterden, arbeiten mit Nützlingen und verwenden hauptsächlich Vinasse zur Düngung. Da uns die Jungpflanzenanzucht großen Spaß bereitet, produzieren wir jedes Jahr bewusst einen Überschuss, der in den offenen Verkauf geht. Anfang Mai veranstalten wir einen großen Jungpflanzenmarkt und freuen uns über die vielen engagierten Hobbygärtner*innen, die ihre Pflanzen über uns beziehen.